Die Stadt Kopenhagen in Dänemark will die Stadt allen Menschen näher bringen und hat bereits 2009 ein Konzept beschlossen.(1) Folgende fünf Fragestellungen waren für einen Handlungsleitfaden für kommunale Fußverkehrsstrategien auch in Deutschland von Interesse:
- Welches waren die zentralen Gründe und sind die Ziele für die Initiative?
- Gibt es einen Durchführungs-Beschluss?
- Wie sehen die konkreten Handlungsanweisungen aus?
- Ist eine Bürgerbeteiligung vorgesehen?
Am Ende finden Sie die Quellenangabe.
Welches waren die zentralen Gründe und sind die Ziele für die Initiative?
Die Vision der lebenswertesten Stadt der Welt: Kopenhagen strebt an, zur nachhaltigen Stadt zu werden, zu einer Stadt für Menschen, die diese durch ihre Gestaltung zu einem einzigartigen und abwechslungsreichen Stadtleben einlädt. Es gibt aber noch weitere Gründe für die Förderung des Fußverkehrs:
- Gehen ist die ursprünglichste Form der Bewegung,
- Gehen ist leicht, gesund und nachhaltig,
- Gehen kostet nichts im Vergleich zur Autonutzung sowie
- Gehen ermöglicht Sinneserfahrungen und Entdeckungen und Kontakte zu anderen Menschen
Die Förderung des Fußgängerverkehrs wird deshalb als eine Voraussetzung für einen funktionierenden Verkehrsablauf angesehen.
Welches sind die wesentlichen Ziele?
Ziel ist es das Gehen bequemer und sicherer zu machen und leichter von A nach B zu kommen. Der Anteil des Fußgängerverkehrs soll bis 2015 im Vergleich zu 2009 um 20% gesteigert werden.
Gibt es einen Durchführungs-Beschluss?
Der Auftraggeber des Projektes „A metropolis for people – Visions and goals for Urban life in Copenhagen 2015“ ist die City of Copenhagen – The technical and environmental administration. Durch diesen Auftraggeber wurde 2009 schließlich auch die Beschlussfassung durchgeführt.
Wie sehen die konkreten Handlungsanweisungen aus?
Die Stadt hat sich folgende Aufgabenstellungen vorgenommen:
- Leichte Erreichbarkeit von Freizeit- und Erholungseinrichtungen (Baden, Segeln, Park) durch ein Fußwegenetz für Gehen und Laufen.
- Planung und Ausstattung der Stadt in der Weise, dass auch die Bedürfnisse behinderter und älterer Menschen nach Mobilität und Teilnahme am städtischen Leben befriedigt werden.
- Schutz vor Unfällen und Unannehmlichkeiten.
- Bevorzugung der Fußgänger in zu sanierenden Hauptgeschäftsstraßen und anderen wichtigen Straßen.
- Aufbau eines Fuß- und Radwegenetzes, das sicher und bequem ist.
- Umsetzung einer Fußgängerverkehrsstrategie
- Auswertung durch einen „Fußgängerbericht“ von Verkehrszählungen und Umfrageergebnissen unter den Bürgern.
Ist eine Bürgerbeteiligung vorgesehen?
Die Stadt führte Gespräche mit Hausbesitzern, Planern, Architekten, Landschaftsarchitekten, örtlichen Komitees und allen Bürgern und Nutzern der Stadt. Es gab ebenfalls einen Dialog zwischen Experten und Bürgern, damit die Experten die Wünsche und Bedürfnisse der Bürger kennen lernen und entsprechend umsetzen können. In der Verantwortung der Stadt liegt es, darauf zu achten, dass die Arbeiten sachgerecht/professionell ausgeführt werden, der Kostenrahmen eingehalten wird und die Örtlichkeiten nach Abschluss der Arbeiten sauber und ordentlich sind.
Quelle:
- City of Copenhagen (2011): „More people to walk more, The Pedestrian Strategy of Cpoenhagen“
Die Beschreibung der Aktivitäten zur strategischen Förderung des Fußverkehrs in der Stadt Kopenhagen und damit verbunden die Übersetzung des Dokumentes erfolgten Ende 2016.