In der KielRegion in Schleswig-Holstein leben ca. 640.000 Menschen. Wie man anhand des Model-Split erkennen kann, bewegen sich diese Menschen auf unterschiedlichem Wege im Raum. Während in der Landeshauptstadt Kiel der Fußwegeanteil bei 30% liegt, beträgt dieser „[i]n den Mittelzentren Rendsburg, Eckernförde und Plön“ rund 24% und „[i]n den Gemeinden im Kieler Umland [sowie]...im übrigen Umland 19% bzw. 20%... Dies hat...[u.a.] mit den Versorgungsstrukturen und den damit in der Regel längeren Wegen zu tun....[sowie] auch [mit] fehlende[n] fachliche[n] Kapazitäten.“

„Besonders in den ländlichen Gemeinden und den Mittelzentren“ muss sich, im Gegensatz zum Radverkehr, „das Verständnis für die Bedeutung des Fußverkehrs“ erst entwickeln, wobei das Thema Barrierefreiheit und somit auch der Fußverkehr auch hier in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen.

„In Kiel ist der Fußverkehr [, insbesondere das Thema Kindermobilität] fester Bestandteil des Verkehrsentwicklungsplanes von 2008.“ Die Stadt hat ein flächendeckendes Fußwegenetz mit Handlungsschwerpunkten sowie „Standards für Fußwege und Kinderwege“ als „allgemein gültige...Zielvorgabe bei den Bemühungen um die Entwicklung von Maßnahmen zur Förderung des Fußverkehrs“ entwickelt. „[Außerdem gibt es] seit 15 Jahren...einen Arbeitskreis Fußverkehr, der jährlich eine Mängeltour...in den verschiedenen Stadtteilen durchführt.“

Im Tourismusbereich „entstehen Kooperationen mit AktivRegionen (LEADER) und Tourismusverbänden“, um „im Bereich Fußverkehr mit touristischen Leitsystemen, die Sehenswürdigkeiten oder Wanderrouten aus[zu]weisen“.

„In der KielRegion wird derzeit ein Masterplan Mobilität erarbeitet[, der] … der Entwicklung von Mobilitätslösungen... für Städte und Gemeinden im ländlichen Raum [der gesamten Region] sowie für die Landeshauptstadt Kiel dient... [und] im Regionalen Entwicklungskonzept (REK) der KielRegion als Leitprojekt [definiert wurde].“ Hier sollen die Themen Nahmobilität und Fußverkehr strategisch verankert werden.

Dieser Masterplan „wird als Klimaschutzteilkonzept 'Mobilität in Kommunen' durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.“

Im Sommer 2017 soll ein umsetzungsorientiertes Handlungskonzept vorliegen, das von den Kreisen Plön und Rendsburg-Eckernförde, der Landeshauptstadt Kiel und der NAH.SH (Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein) als Projektpartner und von der IHK zu Kiel sowie dem Land Schleswig-Holstein unterstützt wird.

Angelehnt an dem Konzept der Fußwegeachsen in Kiel soll „ein praxisnaher Leitfaden zur Förderung des Fußverkehrs...den Kommunen in der Region eine Grundlage für die Erarbeitung von Fußverkehrsstrategien aber auch für konkrete Maßnahmen zur Förderung des Fußverkehrs bieten.“

Die Stadt Kiel hat sich zudem als Modellstadt “Aktive Mobilität in städtischen Quartieren“ (ExWoSt) des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und des Umweltbundesamtes (UBA) beworben und den Zuschlag bekommen. Hierbei handelt es sich um einen wichtigen Teil der Projekt-„Familie“ zur Förderung des Fußverkehrs, der mit den anderen Teilprojekten „Handlungsleitfaden für Fußverkehrsstrategien (FVS)“ des Fachverbandes Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. und „Fußverkehrsstrategie auf Bundesebene“ des Deutschen Instituts für Urbanistik Difu eng vernetzt zusammen arbeitet.

Die Landeshauptstadt Kiel hat sich bereit erklärt,„als Modellstadt für den fachlichen Austausch zur Verfügung zu stehen und so ihr `Knowhow´ im Bereich der Fußverkehrsförderung mit Partnern in der Region zu teilen“. In diesem Sinne hat sie für die Aktivitäten im Rahmen des Projektes „Handlungsleitfaden für Fußverkehrsstrategien (FVS)“ zugunsten der Stadt Rendsburg verzichtet, wird aber zusätzlich eine Vernetzungsveranstaltung der Fußverkehrsaktivitäten in der Region voraussichtlich Ende 2017 durchführen.

Quelle:
Schreiben der KielRegion GmbH, Janet Sönnichsen vom 29.09.2016

Zur Webseite der Stadt: www.kiel.de