Haltern am See
Die Stadt Haltern am See, Kreis Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen mit ihrem mittelalterlich geprägten Stadtkern und ihren attraktiven Einkaufsmöglichkeiten ist gleichzeitig ein beliebtes Naherholungsgebiet am nördlichen Rand des Ruhrgebietes. 2022/23 soll ein städtebauliches Verkehrskonzept verabschiedet werden, das auf das städtebauliche Entwicklungskonzept aus dem Jahre 2019 aufbauen soll. Die Stadt ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft für fußgänger- und fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise AGFS und möchte auch den Fußverkehr insbesondere vom Bahnhof zur Innenstadt und zu den nahen Freizeitangeboten fördern. Deshalb wurde der Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. gebeten, einen Fußverkehrs-Check für ausgesuchte Straßenabschnitte durchzuführen. Zu diesem Zweck fand im Mai ein Vorgespräch in der Stadtverwaltung und ein zweitägiger Fach-Check nach dem System BlitZlicht statt. Am 11. Juli 2022 wurde ein Fußverkehrs-Check als Ortsbegehung nach dem System Wetterleuchten durchgeführt.
Eine erste Analyse mit ersten Handlungsvorschlägen zu sechs Örtlichkeiten mit Stand 31.05.2022 finden Sie als bebilderte Datei Haltern am See - BlitZlicht-Check (PDF)
- Die Expertise Fußverkehr Haltern am See (pdf) enthält eine bebilderte Analyse und Hand-lungsvorschläge zu sechs Wegeführungen (Umfang: 166 Fotos mit Erläuterungen, 39 Sei-ten) auf der Grundlage der durchgeführten Fußverkehrs-Checks.
- Die Empfehlungen (pdf) sind eine Kurzfassung.
In der Sitzung des Rates der Stadt Haltern am See am 01.12.2022 wurde beschlossen, den vom FUSS e.V. untersuchten Abschnitt der sogenannten Stadtpromenade vom Bahnhof zur Innenstadt mit Entsiegelungen und neuer Grünfläche umzusetzen (DS-Nr.: 22/146, TOP29, Pkt. 2).
Der FUSS e.V. – LV Nordrhein-Westfalen wird das Projekt weiterhin verfolgen und soweit möglich und gewünscht unterstützen.
Stand: Januar 2023
Wiesbaden
Wir freuen uns, dass Wiesbaden als Modellstadt für das Projekt "Gut gehen lassen - Bündnis für attraktiven Fußverkehr" ausgewählt wurde. An dieser Stelle bieten wir Ihnen Informationen zur Stadt:
zu den Projektaktivitäten:
- Projektablauf
- Pressemitteilungen
- Projektbericht mit Maßnahmenprogramm
- Handout zum Maßnahmenprogramm (Kurzfassung)
Bei Fragen oder Hinweisen nehmen Sie gerne
Kontakt zum Projektteam auf.
Wenn Sie sich vor Ort in Wiesbaden für den Fußverkehr engagieren
möchten oder Unterstützung in Fußverkehrsfragen suchen, wenden
Sie sich auch gerne an unsere lokale Kontaktperson:
FUSS e.V. Wiesbaden
Cornelia Trapp
Mail:
Kurzvorstellung der Stadt
Als zweitgrößte Stadt und Landeshauptstadt Hessens ist Wiesbaden mit rund 278.000 Einwohnenden ein wichtiger Wohn-, Arbeits-, Versorgungsstandort.[1] Nicht nur Besucher:innen erkunden die Stadt zumeist zu Fuß, sondern auch die Wiesbadener:innen legen im Schnitt 30 Prozent ihrer Wege als Zufußgehende zurück. Weitere 15 Prozent werden mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bewältigt und lediglich 10 Prozent mit dem Fahrrad gefahren. Den größten Anteil der Wege entfällt hingegen noch immer auf den privaten Pkw (45 Prozent), wobei zu bedenken ist, dass alle Verkehrsteilnehmer:innen auch immer eine gewisse Etappe ihrer Wege zu Fuß gehen, sei es zum Parkplatz, zur Bushaltestelle oder zum abgestellten Fahrrad.[2]
Fußverkehr in den konzeptionellen Planungen der Stadt
Die Stadt Wiesbaden hat sich das selbsterklärte Ziel gesetzt, Deutschlands Fußgängerstadt Nr. 1 zu werden.[4] Erste Anstrengungen, den Fußverkehr zu fördern, gab es mit dem Klimaschutzkonzept Wiesbaden 2015.[3] Der im April 2020 veröffentlichte „Verkehrsentwicklungsplan Wiesbaden“ beinhaltet ein Handlungsfeld Fußverkehr, dessen Hauptziel es ist, eine Fußverkehrsstrategie mit konkreten Aussagen zur systematischen Stärkung des Fußverkehrs zu erarbeiten. Mithilfe der Verbesserung der Infrastruktur sowie einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit sollen Qualitätsstandards geschaffen und die Verkehrssicherheit erhöht werden. Die Entschärfung von Unfallpunkten, die Anordnung von Tempolimits und mehr Kontrollen sollen zur Verkehrssicherheit beitragen. Die Belange des Fußverkehrs sollen bei Umbau- sowie Neubaumaßnahmen unter Erhöhung der Qualitätsstandards stärkere Beachtung finden. Zu den sieben formulierten Maßnahmen gehören beispielsweise die Stärkung der Mobilität zu Fuß sowie Pilotprojekte zum sicheren Queren und zu Gehwegen ohne Behinderungen. Ebenso soll mithilfe eines Nahmobilitätkonzeptes der Fußverkehr gestärkt und attraktiver gestaltet werden.[4]
Projektablauf
Die Projektaktivitäten in Wiesbaden hatten am 8. Dezember 2021 mit einem Auftakttermin mit der Stadtverwaltung inklusive Stadtspaziergang begonnen. Ziel des gemeinsamen Termins war es, sich kennenzulernen, den weiteren Projektablauf zu besprechen.
Über das Untersuchungsgebiet haben Wiesbadener Bürger:innen im Februar 2022 auf dein.wiesbaden.de/fussverkehr entscheiden. Bei der Abstimmung, an der rund 1.500 Personen teilgenommen haben, wurde Bierstadt mit 35 % aller Klicks ausgewählt (Pressemitteilung vom 10.03.2022).
Ende März 2022 führte FUSS e.V. einen Fach-Fußverkehrs-Check im Untersuchungsgebiet im Stadtteil Bierstadt durch. Dieser Check erfolgte an zwei aufeinanderfolgenden normalen Werktagen und wurde mit der App GehCheck dokumentiert. Alle erfassten Beobachtungen und Hinweise waren (sind) von Beginn an öffentlich einsehbar auf der Internetseite gehcheck.werdenktwas.de
Des Weiteren fand am 1. April 2022 ein Workshop mit der Fachöffentlichkeit in Bierstadt statt. Schließlich gab es am 18. Oktober 2022 ein öffentliches "Parteiengespräch auf dem Gehweg" mit der Wiesbadener Kommunalpolitik und dem Ortsvorstand Bierstadt. Tagsdarauf hat FUSS e.V. mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion auf die Rücksichtnahme gegenüber Zufußgehenden im Straßenverkehr aufmerksam gemacht. Aus den Erkenntnissen aller Termine erarbeitet FUSS e.V. nun ein Maßnahmenprogramm für das Untersuchungsgebiet in Bierstadt.
Aus den Erkenntnissen all dieser Termine und Beteiligungen hat FUSS e.V. das mit diesem Papier vorgelegte Maßnahmenprogramm erarbeitet, welches am 1. März 2023 im Rahmen einer Abschlussveranstaltung an die Stadtverwaltung Wiesbaden, die Stadtpolitik und den Ortsvorstand Bierstadt übergeben wurde. Der Projektbericht inkl. Maßnahmenprogramm kann hier als PDF heruntergeladen werden, auch als Kurzfassung.
Darüber hinaus hat FUSS e.V. in jeder der fünf Modellstädte des Projekts freiwillige Bürgerinnen und Bürger gesucht, die sich vorstellen können, "Quartiersgeher:innen" zu sein. Sie sollen als Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft und Stadtverwaltung sowie Kommunalpolitik fungieren und Vorschläge für Verbesserungen des Fußverkehrs in ihrem näheren Umfeld an die zuständige Stelle weitergeben können. Dazu haben die "Quartiersgeher:innen" von FUSS e.V. eine Schulung zur Durchführung eines Fußverkehrs-Checks sowie fachliches Info-Material erhalten und an der Erprobung der GehCheck-App teilgenommen.
Weitere Informationen zum Projekt und zum Fußverkehr in Wiesbaden finden Sie auf der Webseite der Stadt und auf dein.wiesbaden.de/fussverkehr.
Pressemitteilungen
- Pressemitteilung des FUSS e.V. vom 16.09.2021: "Gut gehen lassen: Fünf Städte für besseren Fußverkehr"
- gemeinsame Pressemitteilung von FUSS e.V. und der Stadt Wiesbaden vom 22.09.2021: "Wiesbaden als Modellstadt für besseres Gehen ausgewählt"
- gemeinsame Pressemitteilung von FUSS e.V. und der Stadt Wiesbaden vom 10.02.2022: "Fußverkehr-Modellquartier: Abstimmung ab 14, Febrauar"
- gemeinsame Pressemitteilung von FUSS e.V. und der Stadt Wiesbaden vom 10.03.2022: "Bierstadt als Modellquartier für Fußverkehr ausgewählt"
- gemeinsame Pressemitteilung von FUSS e.V. und der Stadt Wiesbaden vom 10.10.2022: "Tiefbau- und Vermessungsamt und 'FUSS' laden zum Gespräch ein"
Weitere Pressemitteilungen zum Projekt sowie erschienene Presse-Artikel finden Sie unter dem Menüpunkt Presse und Medien-Echo.
Quellen
- Webseite der Stadt Wiesbaden, abgerufen am 27.08.2021
- Stadtverwaltung Wiesbaden, Mitteilung vom 14.06.2021
- Stadt Wiesbaden (2015): Integriertes Klimaschutzkonzept für die Landeshauptstadt Wiesbaden, abgerufen am 26.07.2021
- Stadt Wiesbaden (2020): Verkehrsentwicklungsplan Wiesbaden 2030, abgerufen am 27.08.2021
Meißen
Wir freuen uns, dass Meißen als Modellstadt für das Projekt "Gut gehen lassen - Bündnis für attraktiven Fußverkehr" ausgewählt wurde. An dieser Stelle bieten wir Ihnen Informationen zur Stadt:
zu den Projektaktivitäten:
- Projektablauf
- Pressemitteilungen
- Projektbericht inkl. Maßnahmenprogramm
- Kurzfassung Maßnahmenprogramm
Bei Fragen oder Hinweisen nehmen Sie gerne Kontakt zum Projektteam auf.
Kurzvorstellung der Stadt
Meißen ist mit mehr als 28.000 Einwohnenden eine große Kreisstadt im Freistaat Sachsen und liegt etwa 25 Kilometer nordöstlich von Dresden. International berühmt für die Herstellung des Meißner Porzellans, erhielt Meißen im 12. Jahrhundert den Status einer Stadt, wurde aber schon Jahrhunderte zuvor besiedelt. Direkt an der Elbe gelegen ist Meißen heute eine moderne Stadt mit historischem Altstadtkern.[1]
Der Modal Split fällt mit 41,5 Prozent zum Großteil auf das Auto, gefolgt von 36,7 Prozent der Wege, die zu Fuß absolviert werden. Der Radverkehr kommt auf 14,9 Prozent, die restlichen 6,8 Prozent der Wege, werden mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zurückgelegt.[2]
Fußverkehr in den konzeptionellen Planungen der Stadt
2014 wurde der aktuelle Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Meißen durch den Stadtrat beschlossen. Neben den Zielen zum Radverkehrsnetzausbau dienen die geplanten Maßnahmen der Verbesserung des Verkehrsflusses sowie der Verdrängung des motorisierten Verkehrs aus den Wohngebieten. Außer einigen lokalen Umbauten zugunsten der Fußverkehrsinfrastruktur fehlt es bisweilen noch an einer Strategie bzw. an flächendeckenden Maßnahmen für den Fußverkehr.[3]
Projektablauf
Am 1. November 2021 fand der Projektauftakt mit der Stadtverwaltung in Meißen statt. Ziel des gemeinsamen Termins war es, sich kennenzulernen, den weiteren Projektablauf zu besprechen und sich auf ein konkretes Untersuchungsgebiet für das Projekt zu einigen.
Im Mai 2022 hat FUSS e.V. einen Fach-Fußverkehrs-Check in Meißen durchgeführt. Das dabei betrachtete Untersuchungsgebiet erstreckt sich zwischen dem Marktplatz im Herzen von Meißen, der Meißener Porzellanmanufaktur und dem Stadtteil Triebischtal im Südwesten (die sogenannte "Porzellanroute"). Der MDR Sachsen berichtete in einem Beitrag der Sendung Sachsenspiegel vom 11.05.2022 darüber.
Des Weiteren fand am 11. Mai 2022 ein Workshop mit der Fachöffentlichkeit statt, bei dem Mängel und Anknüpfungspunkte für die Fußverkehrsförderung in Meißen gesammelt wurden.
Am 6. März 2023 fand eine Begehung mit der Kommunalpolitik - ein sogenanntes "Parteiengespräch auf dem Gehweg" statt. Zudem gab es eine Aktion zur Sicherheit von Zufußgehenden an mehreren Fußgängerüberwegen im Zentrum von Meißen.
Die Projektergebnisse wurden am 24. April 2023 der Stadtverwaltung und Kommunalpolitik im Rahmen einer Abschlussveranstaltung im Meißener Rathaus übergeben. Der Projektbericht inkl. Maßnahmenprogramm kann hier als PDF heruntergeladen werden, auch als Kurzfassung.
Darüber hinaus sucht FUSS e.V. in jeder der fünf Modellstädte des Projekts freiwillige Bürgerinnen und Bürger, die sich vorstellen können, "Quartiersgeher:innen" zu sein. Sie sollen als Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft und Stadtverwaltung sowie Kommunalpolitik fungieren und Vorschläge für Verbesserungen des Fußverkehrs in ihrem näheren Umfeld an die zuständige Stelle weitergeben können. Die "Quartiersgeher:innen" bekommen von FUSS e.V. eine Schulung zur Durchführung eines Fußverkehrs-Checks sowie fachliches Info-Material und nehmen an der Erprobung der GehCheck-App teil. Wenn Sie sich daran beteiligen möchten, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Weitere Informationen zum Projekt und zum Fußverkehr in Meißen finden Sie auf der Webseite der Stadt.
Pressemitteilungen
- Pressemitteilung des FUSS e.V. vom 16.09.2021: "Gut gehen lassen: Fünf Städte für besseren Fußverkehr"
- gemeinsame Pressemitteilung von FUSS e.V. und der Stadt Meißen vom 16.09.2021: "Meißen als Modellstadt für besseren Fußverkehr ausgewählt"
- gemeinsame Pressemitteilung von FUSS e.V. und der Stadt Meißen vom 19.04.2022: "'Porzellanroute' ist Modellquartier für 'Gut gehen lassen'”
Weitere Pressemitteilungen zum Projekt sowie erschienene Presse-Artikel finden Sie unter dem Menüpunkt Presse und Medien-Echo.
Quellen
- Webseite der Stadt Meißen, abgerufen am 27.08.2021
- Stadtverwaltung Meißen, Mitteilung vom 14.06.2021
- Stadt Meißen (2018): Verkehrsentwicklungskonzept 2014 bis 2025, abgerufen am 27.08.2021
Flensburg
Wir freuen uns, dass Flensburg als Modellstadt für das Projekt "Gut gehen lassen - Bündnis für attraktiven Fußverkehr" ausgewählt wurde. An dieser Stelle bieten wir Ihnen Informationen zur Stadt:
zu den Projektaktivitäten:
Bei Fragen oder Hinweisen nehmen Sie gerne Kontakt zum Projektteam auf.
Kurzvorstellung der Stadt
Flensburg ist mit 90.000 Einwohnenden die drittgrößte Stadt des Bundeslandes Schleswig-Holstein. Die Hafenstadt liegt an der Grenze zu Dänemark und damit an der Meeresbucht der Flensburger Förde (Ostsee). Im 12. Jahrhundert als Handels- und Fischersiedlung gegründet, hat sich Flensburg bis heute zum Oberzentrum, einer Verwaltungsstadt mit Hochschulstandort entwickelt und ist wirtschaftlich sowohl vom öffentlichen als auch privaten Dienstleistungssektor geprägt. Ebenfalls trägt der Grenzhandel mit Dänemark zur Wirtschaftsleistung bei. Die Stadt ist vor allem durch die vom Kraftfahrt-Bundesamt gespeicherten „Punkte in Flensburg“ bundesweit bekannt.[1]
Nicht nur viele Besucher:innen erkunden die Stadt zu Fuß, auch viele Wege der Flensburger:innen, nämlich 24 Prozent, werden einer Haushaltsbefragung von 2021 nach zu Fuß zurückgelegt. Damit konnte dieser Anteil im Vergleich zum Jahr 2010 um 8 Prozent gesteigert werden. Ebenso auf 24 Prozent gestiegen ist der Wegeanteil beim Radverkehr (2010 waren es noch 19 Prozent der Wege, die mit dem Fahrrad zurückgelegt wurden. Beim ÖPNV gibt es jedoch einen leichten Rückgang von 11 auf 8 Prozent. Den weiterhin größten Anteil ihrer Wege legen die Flensburger:innen mit dem privaten Pkw zurück, ein leichter Rückgang ist aber auch hier erkennbar.[2]
Fußverkehr in den konzeptionellen Planungen der Stadt
Ein Verkehrskonzept für die Stadt Flensburg wurde zuletzt 1990 aufgestellt, welches 2018 durch den „Masterplan Mobilität 2030“ ersetzt wurde. Zu den Zielen des Masterplans gehören vor allem der Klimaschutz und die Steigerung der Lebensqualität, wobei dem Umweltverbund eine besondere Aufmerksamkeit zukommt. Hierbei wird dem Fußverkehr sogar ein eigenes Kapitel gewidmet. Im Fokus stehen insbesondere die Barrierefreiheit sowie sichere und breite Gehwege. Die Stadt versucht mit der Förderung der Nahmobilität und dem Konzept Stadt der kurzen Wege einen neuen Trend zu setzen. Der Fußverkehr soll nachhaltig gestärkt werden, indem dieser attraktiv gestaltet wird, unter anderem mithilfe von Wegebeziehungen und erhöhter Aufenthaltsqualität. Weitere Kernziele im Fußverkehr sind die Schaffung von attraktiven Verweilflächen mit Sitzmöglichkeiten, die Reduzierung der öffentlichen Parkraumflächen zugunsten des Fußverkehrs sowie die Einrichtung von Begegnungszonen, um die Rücksicht im Straßenverkehr zu fördern.[1][3]
Projektablauf
Am 10. November 2021 fand der Projektauftakt mit der Stadtverwaltung in Flensburg statt. Ziel des gemeinsamen Termins war es, sich kennenzulernen, den weiteren Projektablauf zu besprechen und sich auf ein konkretes Untersuchungsgebiet für das Projekt zu einigen.
Im Mai 2022 folgte ein von FUSS e.V. duchgeführter Fach-Fußverkehrs-Check. Betrachtet wurde dabei der Untersuchungsraum zwischen dem Neumarkt im Süden und dem Willy-Brandt-Platz im Norden - das sogenannte "Flensburger Ypsilon". Des Weiteren gab es am 18. Mai 2022 einen Workshop mit der Fachöffentlichkeit. Ein sogenanntes „Parteiengespräch auf dem Gehweg“ bildete einen weiteren Meilenstein des Projekts: Mitte November 2022 führte eine Begehung die Stadtpolitik und interessierte Einwohner:innen durch das Untersuchungsgebiet zu den identifizierten Problemstellen. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Abschlussveranstaltung am 15. März 2023 der Stadtverwaltung und Stadtpolitik vorgestellt. Der Projektbericht inkl. Maßnahmenprogramm kann hier als PDF heruntergeladen werden, auch als Kurzfassung (PDF).
Darüber hinaus hat FUSS e.V. in jeder der fünf Modellstädte des Projekts freiwillige Bürgerinnen und Bürger gesucht, die sich vorstellen können, "Quartiersgeher:innen" zu sein. Für Flensburg haben sich elf interssierte gemeldet. Sie sollen als Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft und Stadtverwaltung sowie Kommunalpolitik fungieren und Vorschläge für Verbesserungen des Fußverkehrs in ihrem näheren Umfeld an die zuständige Stelle weitergeben können. Die "Quartiersgeher:innen" haben von FUSS e.V. eine Schulung zur Durchführung eines Fußverkehrs-Checks sowie fachliches Info-Material erhalten und an der Erprobung der GehCheck-App teilgenommen.
Weitere Informationen zum Fußverkehr in Flensburg finden Sie auf der Webseite der Stadt.
Pressemitteilungen
- Pressemitteilung des FUSS e.V. vom 16.09.2021: "Gut gehen lassen: Fünf Städte für besseren Fußverkehr"
- gemeinsame Pressemitteilung von FUSS e.V. und der Stadt Flensburg vom 28.09.2021: "Flensburg als Modellstadt für besseren Fußverkehr ausgewählt"
- gemeinsame Pressemitteilung von FUSS e.V. und der Stadt Flensburg vom 05.05.2022:"'Projekt 'Gut gehen lassen' geht in die nächste Runde, Quartiersgeher*innen gesucht'”
- gemeinsame Pressemitteilung von FUSS e.V. und der Stadt Flensburg vom 11.11.2022: "FUSS e.V. lädt ein zum Parteiengespräch auf dem Gehweg"
Weitere Pressemitteilungen zum Projekt sowie erschienene Presse-Artikel finden Sie unter dem Menüpunkt Presse und Medien-Echo.
Quellen
- Webseite der Stadt Flensburg, abgerufen am 27.08.2021
- Stadtverwaltung Flensburg, Mitteilung vom 01.06.2021
- Stadt Flensburg (2018): Flensburg – Masterplan Mobilität 2030, abgerufen am 27.08.2021
Erfurt
Wir freuen uns, dass Erfurt als Modellstadt für das Projekt "Gut gehen lassen - Bündnis für attraktiven Fußverkehr" ausgewählt wurde. An dieser Stelle bieten wir Ihnen Informationen zur Stadt:
zu den Projektaktivitäten:
sowie die Protokolle und Berichte als Download (PDF):
- Auftaktgespräch mit der Stadtverwaltung
- Projektbericht mit Maßnahmenprogramm
- Handout zum Maßnahmenprogramm (Kurzfassung)
Bei Fragen oder Hinweisen nehmen Sie gerne Kontakt zum Projektteam auf.
Wenn Sie sich vor Ort in Erfurt für den Fußverkehr engagieren möchten oder Unterstützung in Fußverkehrsfragen suchen, wenden Sie sich auch gerne an unsere Ortsgruppe:
FUSS e.V. - Gruppe Erfurt
Mail:
Kurzvorstellung der Stadt
Erfurt, so lobt Martin Luther die Stadt, liege am besten Ort, da wo eine Stadt stehen muss. Mit rund 214.000 Einwohner:innen ist Erfurt ein bedeutsames Oberzentrum in Thüringen sowie ein beliebtes Ausflugs- und Einkaufsziel. Der Hauptbahnhof ist ein wichtiger Knotenpunkt im deutschen Fernbahnnetz.[1] Viele Tourist:innen, die mit der Bahn anreisen, erkunden die Stadt zu Fuß.
Aber auch rund 30 Prozent der Erfurter:innen legen ihre Wege gänzlich zu Fuß zurück. Zudem nutzen etwa 18 Prozent für ihre Wege durch Erfurt den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und 13 Prozent fahren mit dem Fahrrad. Auch wenn noch immer circa 40 Prozent der Erfurter:innen den privaten Pkw nutzen, ist zu bedenken, dass alle Verkehrsteilnehmer:innen auch immer eine gewisse Etappe ihrer Wege zu Fuß zurücklegen.[2]
Fußverkehr in den konzeptionellen Planungen der Stadt
Um die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen und das Verkehrsgeschehen effizienter zu gestalten, hat die Stadt Erfurt mehrere unterschiedliche Konzepte zur Regelung des Verkehrs aufgestellt. So soll mit der Maßnahme „Umweltorientiertes Verkehrsmanagement“ die Luftqualität in der Stadt verbessert werden. 2012 wurde der „Verkehrsentwicklungsplan Erfurt Teil Innenstadt mit Wirtschaftsverkehr“ einstimmig durch den Stadtrat beschlossen. Dieser beinhaltet die Verkehrsberuhigung der Innenstadt zur Erhöhung der Aufenthaltsqualitäten in den Quartieren. Der Kernidee „Begegnungszone Innenstadt“ des Verkehrskonzepts sollte damit eine wesentliche Grundlage geschaffen werden. Mit dem Konzept soll vor allem der Fußverkehr den Vorrang in der Innenstadt erhalten, ohne dass der MIV komplett aus der Innenstadt verbannt wird. Dies soll beispielsweise mit der Vermeidung des Parksuchverkehrs, durch das ausschließliche Ausweisen von Bewohnerstellplätzen sowie Einrichtung eines einheitlichen Zeitfensters für den Lieferverkehr geschehen. Ein weiteres Konzept zugunsten des Fußverkehrs ist die Anstrengung der Stadt, die Barrierefreiheit zu erhöhen. So sollen und werden Haltestellen fußgängerfreundlich umgestaltet. Die „Regelbauweisen zum barrierefreien Bauen /2022“ wurden zwischenzeitlich als verbindlicher städtischer Standard durch den Stadtrat beschlossen.[3]
Auch der Integrierte Stadtentwicklungsplan ISEK Erfurt 2030 enthält Zielaussagen zum Fußverkehr. So soll etwa „der Vorrang für Fußgänger in der Innenstadt weiter ausgebaut werden“. Mithin sei die „Verkehrsplanung maßgeblich an strategischen Erfordernissen für den Klimaschutz auszurichten“. „Verkehrsbedingte Umweltbelastungen in beeinträchtigten Wohngebieten weiter zu reduzieren“ ist ebenso eine strategische Kernaussage des ISEK, wie auch „die selbstbestimmte Mobilität für alle Nutzergruppen zu ermöglichen“ sei.[4]
Projektablauf
Mitte Oktober 2021 startete das Projekt in Erfurt mit einer Auftaktveranstaltung. Mit Mitarbeiter:innen verschiedener Abteilungen der Erfurter Stadtverwaltung und dem Ortsteilbürgermeister wurden die Ausrichtung des Projekts besprochen und das Untersuchungsgebiet festgelegt sowie in einem rund einstündigen Spaziergang durch den Stadtteil Johannesplatz erste Stellen besprochen. Das Protokoll können Sie sich hier als PDF-Datei herunterladen.
Des Weiteren hat FUSS e.V. im April 2022 einen Fach-Fußverkehrs-Check im Untersuchungsgebiet Johannesplatz durchgeführt Die Beobachtungen und Verbesserungsvorschläge wurden mit Hilfe der GehCheck-App festgehalten.
Am 26. April zu einem Workshop für die Fachöffentlichkeit eingeladen. Am 13. September 2022 wurde mit der Kommunalpolitik ein sogenanntes „Parteiengespräch auf dem Gehweg“ durchgeführt, an dem sich je eine Vertreterin der Fraktionen Die Linke und Büdnis90/Die Grünen aus dem Stadtrat wie auch der Ortsteilbürgermeister des Johannesplatzes beteiligten. Zudem machte FUSS e.V. am tags darauf im Rahmen einer öffentlichkeitswirksamen Aktion in der Erfurter Innenstadt mit Flyern Verkehrsteilnehmer:innen auf mehr Rücksichtnahme gegenüber Zufußgehenden aufmerksam. Die Ergebnisse wurden am 28. Februar 2023 präsentiert und diskutiert, sowie an die Stadtverwaltung Erfurt und die Stadtpolitik übergeben. Der Projektbericht inkl. Maßnahmenprogramm kann hier als PDF heruntergeladen werden, auch als Kurzfassung.
Darüber hinaus hat FUSS e.V. in jeder der fünf Modellstädte des Projekts freiwillige Bürgerinnen und Bürger gesucht, die sich vorstellen können, "Quartiersgeher:innen" zu sein. Sie sollen als Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft und Stadtverwaltung sowie Kommunalpolitik fungieren und Vorschläge für Verbesserungen des Fußverkehrs in ihrem näheren Umfeld an die zuständige Stelle weitergeben können. Die "Quartiersgeher:innen" haben von FUSS e.V. eine Schulung zur Durchführung eines Fußverkehrs-Checks, fachliches Info-Material erhalten, sowie an der Erprobung der GehCheck-App teilgenommen.
Weitere Informationen zum Projekt und zum Fußverkehr in Erfurt finden Sie auch auf der Webseite der Stadt.
Pressemitteilungen
- Pressemitteilung des FUSS e.V. vom 16.09.2021: "Gut gehen lassen: Fünf Städte für besseren Fußverkehr"
- gemeinsame Pressemitteilung von FUSS e.V. und der Stadt Erfurt vom 21.09.2021: "Erfurt ist Modellstadt für besseren Fußverkehr"
- gemeinsame Pressemitteilung von FUSS e.V. und der Stadt Erfurt vom 08.04.2022: "Johannesplatz ist Modellquartiert für 'Gut gehen lassen'"
- gemeinsame Pressemitteilung von FUSS e.V. und der Stadt Erfurt vom 05.09.2022: "Politik im Gehen"
Weitere Pressemitteilungen zum Projekt sowie erschienene Presse-Artikel finden Sie unter dem Menüpunkt Presse und Medien-Echo.
Quellen
- Webseite der Stadt Erfurt, abgerufen am 27.08.2021
- Webseite der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH, abgerufen am 27.08.2021
- Stadtverwaltung Erfurt, Mitteilung vom 18.06.2021
- ISEK Erfurt 2030, Integriertes Stadtentwicklungskonzept Teil 1, S. 139